Aus der Geschichte des DJK Sportbundes

 

Der Grundstein für den DJK Sportbund wurde im November 1920 gelegt, als der Dompfarrkooperator und Präses des kath. Jugend- und Lehrlingsvereins, Hermann Hecht eine DJK – Abteilung mit einer Spiel-, Turn- und Wandergruppe ins Leben rief.

 

Im Juni 1921 wurde bei der 1. Generalversammlung ein DJK Führungsgremium, bestehend aus dem Leiter, dem Kassier, dem Schriftführer und einem Gerätewart gewählt. Turnen, Leichtathletik, Schwimmen, Faustball, Schlagball und Wandern waren anfänglich die Sportarten, die auf bzw. in verschiedenen Sportstätten, wie im Neuen Gymnasium (heute Albrecht-Altdorfer-Gymnasium), im Lehrlingsheim im Prinzenweg und in der städt. Schwimmschule betrieben wurden.

 

Für Hans Starzinger, der im Juli 1922 zum Leiter der DJK gewählt wurde, war es primäre Aufgabe den DJK–Mitgliedern der Dompfarrei eine eigene Satzung zu geben, durch die die Spielregeln und die Sanktionen bei Fehlverhalten, wie unsportliches Benehmen, unentschuldigtes Fehlen beim Training oder Nichtantreten beim Wettkampf, festgelegt wurden. Basis für das Strafmaß war ab Januar 1923, wegen der starken Inflation, der Tagespreis für eine Semmel.

 

Dank seiner großen organisatorischen Fähigkeiten und Führungseigenschaften wurde Hans Starzinger auch in überregionale Gremien beim Bezirk (heute: Stadt) und Gau (heute: Diözese) berufen.

 

Schon ab dem Jahre 1924 nahmen Sportler der DJK Bewegung aus Regensburg an überregionalen Sportveranstaltungen mit internationalem Starterfeld, wie den Kreissportfesten in Augsburg (1924), Bamberg (1925), Würzburg (1926) und letztmals 1931 im Münchner Dante Stadion teil und erzielten dort bereits beachtliche Erfolge. Ein Höhepunkt sportlicher Aktivitäten war der Staffellauf von Marktedwitz nach Regensburg, anlässlich des 25jährigen Bischofjubiläums des Diözesanbischofs von Henle, im Jahre 1926.

 

Seit dem Jahre 1924 nahmen Sportler der DJK Bewegung regelmäßig an dem sportlichen Großereignis in Regensburg, dem Großstaffellauf, teil. Im November 1927 startete die DJK bei dem legendären Hindenburg-Lauf mit einem Großaufgebot von 11 Mannschaften mit 220 Sportlern, die in fast allen Klassen Spitzenplätze erringen konnten und die dafür auch großes Lob und Anerkennung der Stadtverwaltung ernteten. Für Missstimmung sorgte jedoch allgemein die Boykottierung der Schlussveranstaltung, der „Hindenburgfeier“ durch die DJK, weil dort Damen in Sportbekleidung auftraten.

 

Ab dem Jahre 1927 konnten auch Schüler ab 10 Jahre Mitglied bei der DJK werden.

 

Am 8. Mai 1927 gründete der damalige Kooperator der neuen Stadtpfarrei St. Anton, Johann Suttner, innerhalb der Pfarrjugend einen eigene DJK Abteilung. Unterstützung in sportlicher Hinsicht und organisatorischen Angelegenheiten fand er insbesondere bei Herrn Hölzl und Herrn Heigl, seinem Vizepräsidenten.

 

Sportlich trat die neue DJK Abteilung der Pfarrei St. Anton bereits im Juli 1928 beim DJK-Gaufest in Amberg in Erscheinung, wo zusammen mit der DJK Abteilung von St. Emmeran große sportliche Erfolge erzielt werden konnten.

 

Seit Jahren bestand das Problem, dass die Regensburger DJK-Abteilungen der Pfarreien St. Anton und St. Emmeran kein eigenes Sportgelände zur Verfügung hatten. Nach langen vergeblichen Bemühungen und Schwierigkeiten half schließlich die Verwaltung des Katharinen-Spitals und stellte am Regen, hinter der St. Mang Kirche, eine Wiese zur Verfügung.

 

Mit viel Eigenleistung und Unterstützung des Freiwilligen Arbeitsdienstes vom Heimatwerk der Diözese Regensburg, entstand in kürzester Zeit eine in „staubfreier Luft“ gelegene Sportanlage, mit einer 100-Meter-Aschenbahn, Sprunganlagen und großem Rasenplatz für Faustball und Schlagball.

 

Die feierliche Eröffnung fand am 21. September 1930 zusammen mit Bischof Kumpfmüller statt. Die feierliche Einweihung durch Bischof Dr. Michael Buchberger erfolgte dann, in Anwesenheit von viel Prominenz aus Kirche und Staat, am 25. März 1931.

 

Nach der Machtergreifung der NSDAP zeigte sich die DJK beim Aufmarsch am 1. Mai 1933, an dem alle kath. Verbände teilnahmen, zum letzten Mal in der Öffentlichkeit.

 

Danach folgten Sanktionen der NSDAP für die DJK Bewegung, die in der Ermordung des Reichsführers, Adalbert Probst, gipfelten:

- Jegliches Betätigungsverbot und Verbot von Veranstaltungen.

- Wegnahme bzw. Beschlagnahme des Sportplatzes und aller Geräte

- Verbot des öffentlichen Tragens des DJK Abzeichens

 

Das Ende der DJK Bewegung schien gekommen.

 

 

Wiedergründung der DJK

 

Erst ab dem 7. Oktober 1949 erhielt die DJK, nachdem alle anderen Verbände diese schon 1945 erhalten hatten, von der amerikanischen Besatzungsmacht die Erlaubnis, mit dem Sportbetrieb wieder anzufangen.

 

Man knüpfte nahtlos an die Strukturen an, wie sie beim Verbot 1934 bestanden hatten, nämlich mit DJK Abteilungen in den kath. Vereinen. Bei der Pfarrjugend der Dom Pfarrei mit der DJK Abteilung Dom und bei der Pfarrei St. Anton mit der DJK Abteilung St.Anton. Vor allem die Männer waren es, die sich bereits früher bei der DJK engagiert hatten, die nun frohen Mutes den Wiederaufbau begannen. In St. Anton waren es insbesondere Georg Putz und Pater Georgi. Anders und neu war nun, dass ein Laie als verantwortlicher Vorsitzender fungierte während der Priester als geistlicher Beirat zur Seite stand.

 

Man betätigte sich anfangs in den Sportarten Faustball, Fußball, Handball, Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, Wandern und ergänzte diese später mit Badminton, Kegeln, Tischtennis und Volleyball. Schlagballspiel oder Deutschball wurde nicht mehr angeboten.

 

Nun brauchte man für die Ausübung des Sports in den einzelnen Sportarten wieder geeignete Sportstätten und Sportplätze. Für die Hallensportarten konnten städtische Turnhallen beschafft werden. Die Suche nach einem geeigneten Sportgelände gestaltete sich schwierig. Schließlich konnte aber für die DJK St. Anton auf dem Areal der ehemaligen Ziegelei am Unterislinger Weg ein Sportfeld mit Sprunganlagen errichtet werden.

 

Mit einem Sternlauf am 28. Juni 1950, der anlässlich des 50-jährigen Priesterjubiläums von Bischof Buchberger stattfand und der die Sportler durch die Stadt führte und der im bischöflichen Palais endete, begannen die öffentlichen Auftritte der wiedererstandenen Regensburger DJK–Abteilungen.

 

Einen eigenen Sportplatz zu haben, war jedoch nur von kurzer Dauer. Durch Vermittlung von Herrn Troidl wurde erreicht, dass dem Verein der Sportplatz des ehemaligen Messerschmitt Werkes kostenlos überlassen wurde.

 

Professor Messerschmitt, der Eigentümer des Grundstücks, erklärte sich bereit, das Gelände von 30.000 qm an die DJK Regensburg zu verkaufen. Der notarielle Kaufvertrag über das Areal wurde am 14. Juli 1951 geschlossen, wobei die Bischöfliche Klerikalseminarstiftung St. Wolfgang als Rechtsträger eingetragen wurde. Die Finanzierung erfolgte durch die bischöfliche Finanzkammer. Der Kaufpreis betrug insgesamt 37.500,00 DM.

 

Die Verwaltung des Platzes wurde der DJK Regensburg übertragen. Nach Einebnung der vielen Bombentrichter auf dem Platz, nach Erstellung des Spielfeldes, der Sprunganlagen und der Aschenbahn, sowie nach Reparatur der Zuschauertribüne und Fertigstellung der Umzäunung, weihte Bischof Dr. Michael Buchberger den DJK-Sportplatz am 17. Mai 1953 feierlich ein. Lediglich die Erweiterung des Sportheimes wurde seitens der Stadt nicht genehmigt.

 

Im Jahr 1953 fand auch der Frauensport Eingang bei der DJK. Hildegard Goldbach war die erste Frauenleiterin, Übungsleiterin und Organisatorin (Abteilungsleiterin „Frauenturnen“) und hat sich in diesen Funktionen im Verein und übergeordenten Gremien große Verdienste erworben, was auch mit der Verleihung der Ratisbona–Verdienstnadel der Stadt Regensburg honoriert worden ist.

 

Im Jahre 1954 fanden dann auch Gespräche zwischen dem bayerischen Landessportverband (BLSV) und dem Diözesanverband der DJK bezüglich der Eingliederung der DJK in den BLSV statt, die auch dazu führten, dass die DJK Mitglied beim BLSV wurde und dies hatte wiederum gravierende Änderungen in der bisherigen Struktur zur Folge.

 

Aus den an katholische Vereine gebundenen DJK Abteilungen mussten nun eigenständige Sportvereine gebildet werden.

 

Aus den DJK Abteilungen von den Pfarreien St. Anton und St. Cäcilia wurde der DJK Sportverein St. Anton gebildet, während sich aus der Dompfarrei und allen anderen südlich der Donau befindlichen DJK Abteilungen der DJK Verein St. Erhard formierte.

 

Die Weihe des 1. DJK–Banners durch Diözesanbeirat Professor Hecht am 29. April 1956 wurde in einem großen Festakt in der Kirche St. Anton gefeiert. Dieses Festereignis wurde am Abend im dichtgefüllten Antoniussaal mit Pfarrangehörigen, Sportlerinnen und Sportlern und in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste (Geistliche aus anderen Pfarreien, Vertreter der Stadt und der Schule), sowie von Sportverbands–Funktionären, unter Regie des 1.Vorsitzenden Karl Lingl nochmals gebührend und in einem würdigen Rahmen fortgeführt und der Festabend schließlich mit sportlichen Darbietungen und Vorführungen abgerundet.

 

30 Jahre DJK hieß das Motto zum Festgottesdienst, der am 2. Juni 1957 aus Anlass des Vereinsjubiläums in der herrlich geschmückten Kirche St. Anton in einem würdigen Rahmen unter Leitung von Stadtpfarrer Hösl gefeiert wurde. Der weltliche Rahmen des Vereinsjubiläums war geprägt von sportlichen Veranstaltungen verschiedener Art am Nachmittag und einem Festabend mit Ehrengästen im Antoniussaal, bei dem der Verein den Ehrenbrief und das Fahnenband des DJK Hauptverbandes bekam.

 

Trauer erfüllte die DJK St. Anton, als die Nachricht vom Tode ihres Gönners und Förderers Hans Starzinger am 23. Juli 1961 bekannt wurde. Viele Planungen und Absichten mussten mit Hans Starzinger begraben werden. Schon ein Jahr später folgte ihm ein weiterer Förderer und Gönner der DJK, Professor Hecht.

 

Auf eine 40jährige Geschichte konnte Die DJK St. Anton im Jahre 1961 zurückblicken. Das Gründungsjubiläum wurde mit einem Festabend im Antoniushaus unter Regie des Vorsitzenden Karl Lingl und in Anwesenheit vieler Ehrengäste gebührend gefeiert.

 

 

Die Fusion von St. Anton und St. Erhard

 

Mit zunehmendem Sportbetrieb sowohl im Breitensportbereich als auch im Leistungssport entwickelten sich immer mehr Spannungsfelder und Reibungspunkte zwischen beiden DJK Sportvereinen. Dieser ungute Zustand führte letztendlich zu Fusionsüberlegungen. Diese scheiterte im September 1961 jedoch noch an dem ablehnenden Votum der DJK St. Anton (pro: 44 gegen: 61 Stimmen) .

 

Erst nach weiteren 6 Jahren gelang die Fusion. So entstand zum 1. Juli 1967 der DJK Sportbund Regensburg e. V. - unser Verein.

 

Diese Fusion war sowohl in sportlicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht ein voller Erfolg und brachte in beiden Bereichen viele Vorteile.

 

Erstes Großereignis des neuen Vereins war die um ein Jahr verschobene 50-zig Jahrfeier des Vereins im Oktober 1971. Diese wurde mit vielen Darbietungen und Wettkämpfen der Abteilungen Badminton, Faustball, Handball, Tischtennis, Leichtathletik und Turnen und einem Festabend in feierlicher Gestaltung und würdigem Rahmen im Antoniushaus begangen. Hier ist neben vielen anderen Ereignissen während der Feier eine Spendenübergabe der Stadt Regensburg durch OB Schlichtinger besonders erwähnenswert, weil wohl erstmalig in der Höhe von 500 DM. Das Jubiläum wurde mit einem Festgottesdienst in der Zandtenkapelle mit anschließender Ehrung verdienter Vereinsmitglieder und musikalischer Unterhaltung und der Darbietung von Speis und Trank abgerundet.

 

Anlass für ein weiteres Vereinsfest war das 65-jährige Gründungsfest der DJK, das man im Oktober 1985 im Anschluss an einen Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Anton mit einem feierlichen Festabend im Antoniushaus und im Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen, unter ihnen Weihbischof Guggenberger, beging.

 

„Spiel, Sport und Spaß für die ganze Familie“ hieß das Motto für das Vereinsfest am 7. und 8. Juli 1990 auf dem Sportgelände am Weinweg und der Verein konnte nun schon auf 70 Jahre zurückblicken. Abgerundet wurde dieses Vereinjubiläum am 20. Oktober 1990 mit einem Festabend, wiederum in Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Sportverband und Kirche, dem eine Eucharistiefeier vorausgegangen war, bei der das neue DJK Banner durch den geistlichen Beirat Karl Wohlgut seine kirchliche Weihe erhalten hatte. Das Programm erhielt durch Einlagen der Turnabteilung und musikalischen Darbietungen des Blechbläser-Consorts seine sportliche und künstlerische Note.

 

Drei Tage feierte man im Juli 1995 das Jubiläum für 75 Jahre DJK Sportbund Regensburg, ein weiteres Jubiläum der Vereinsgeschichte. Es begann mit einem Festabend im Antoniushaus mit Grußworten von Vertretern aus Kommunalpolitik, Sportverbänden und Kirche und einem reichhaltigen Rahmenprogramm von Vereinsmitgliedern aus mehreren Abteilungen und einer Ausstellung aus der Vereinsgeschichte. Der zweite Tag war geprägt vom Motto „Tag des Sports und der Familie“ auf dem Sportgelände an der Weinmannstraße, mit vielen Einlagen, Wettkämpfen, Spielen und einem breit gefächerten Angebot an sonstigen Aktivitäten. Mit einem großen Kirchenzug und einem Festgottesdienst in unserer Pfarrkirche St. Anton startete man in den dritten Tag der Feierlichkeiten, der mit dem „Tag der Begegnung“ im Antoniussaal, umrahmt von der Bigband der Musikschule St. Anton, fortgeführt wurde und hier schließlich einen harmonischen Ausklang fand.

 

Dieses Jubiläum war gleichzeitig Anlass und passende Gelegenheit, einen Abriss aus der Geschichte der einzelnen Abteilungen zu geben. Dabei galt es, besondere Meilensteine und wichtige Ereignisse zu dokumentieren, was im Jahresheft des DJK Sportbundes für das Jahr 1995 seinen umfangreichen und ausführlichen Niederschlag fand.

 

Dem Autor Karl Lingl (Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzenden) gilt hierfür der Dank und die Anerkennung.

 

Bis zum 100jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 2020 haben wir noch etwas Zeit.

 

 

 

zuletzt aktualisiert: 23.12.2016